Z i t a t e : IV

Jugendpolitik in totalitären Regimen

(1)Baldur von Schirach (erster Reichsjugendführer):

"Wie die NSDAP nunmehr die einzige Partei ist, so muß die HJ die einzige Jugendorganisation sein! ... Die HJ will sowohl die Gesamtheit der Jugend wie auch den gesamten Lebensbereich des jungen Deutschen erfassen"

(2)Aus einem Führerhandbuch der HJ (November 1938):

"Mit 10 Jahren kommt die Jugendliche zu uns und verläßt die HJ mit 18 Jahren wieder. In dieser Zeitspanne erfaßt ihn ein Plan wohldurchdachter Schulung und Ertüchtigung, der bei seinem Eintritt in die HJ ebenso festliegt, wie bei seinem Eintritt in die Schule der Lehrplan. Dieser Plan muß nicht nur die Organisation schaffen, sondern auch den ganzen Dienst bis hinunter zu kleinsten Einheit umschließen..."

(3) Wir fordern die Schaffung einer einheitlichen Jugendbewegung ohne Unterschied der Konfession und Weltanschauung in ganz Deutschland, die ´Fr0eie Deutsche Jugend`. Mitglieder der Freien Deutschen Jugend kann jedes deutsche Mädel und jeder deutsche Junge werden. Die FDJ betrachtet es als eine ihre größten Aufgaben, den Nazismus und Militarismus innerhalb der deutschen Jugend auszurotten und die deutsche Jugend für den Wiederaufbau zu aktivieren."

(2.12.1945 Zonenkonferenz der Jugendausschüsse, Jugendausschuß Neukölln nach der Einführungsrede E. Honneckers, zit. aus Mählert, S. 84, Paderborn 95)

(4) "Der Parteimitgliedschaft ist eine klare Erkenntnis von der Rolle der Massenorganisation der Jugend als Instrument und Reserve der fortschrittlichen Kräfte unseres Volkes zu vermitteln. Diese Massenorganisation ist das Instrument zur Mobilisierung der jungen Generation für die von ihr zu bewältigenden wirtschaftlichen und politischen Aufgaben. Durch sie wirken die fortschrittlichen Kräfte des Volkes auf die junge Generation. Sie bildet die Reserve für die fortschrittlichen Organisationen und für die staatlichen sowie wirtschaftlichen Organe" (SED Dokumente Bd 2 Seite 146 ff.)

(5)Hauptaufgabe der Jugendpolitik der SED ist die sozialistische Erziehung der heranwachsenden Generation durch die Aneignung der marxistisch-leninistischen Weltanschauung und durch die unmittelbare Teilhabe der Jugend am Kampf um die Lösung der vor der Gesellschaft stehenden Aufgaben. In der ideologischen Arbeit unter der Jugend konzentriert sich die SED auf die Erziehung der Jugend zur Liebe zu ihrem sozialistischen Vaterland DDR, zum proletarischen Internationalismus, insbesondere zur unverbrüchlichen Freundschaft mit der Sowjetunion, zur sozialistischen Einstellung zur Arbeit und zum gesellschaftlichen Eigentum, zur Verteidigungsbereitschaft. .... Die SED verbindet das zentrale Anliegen ihrer Jugendpolitik mit dem im Leben bewährten Grundsatz, der Jugend volles Vertrauen entgegenzubringen und ihr frühzeitig Verantwortung bei Lernen, bei der Arbeit und im täglichen Leben zur übertragen, wobei die Fähigkeiten und Möglichkeiten des Einzelnen zur berücksichtige sind. Die Jugend zu fordern und zu fördern ist kein methodisches Problem, sondern ein Anliegen von grundsätzlicher politischer Bedeutung."

(aus "Wörterbuch zur sozialistischen Jugendpolitik" Dietz Verlag Berlin 1975, S.125)

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